Factoring

Factoring einfach erklärt.

Factoring ist die Übertragung von offenen Forderungen eines Unternehmens (z.B. gegenüber einem Kunden) an einen Finanzdienstleister (Factor). Der Factor zahlt dabei umgehend die Debitorenforderung an das Unternehmen (abzüglich Gebühren) – quasi ein Vorschuss. Das Risiko des Forderungsausfalls (z.B. Kunde zahlt nicht) wird ebenfalls an den Factor übertragen. Durch diese Finanzierungsmethode verbessert das Unternehmen die eigene Liquiditätssituation.

Der Factor übernimmt dabei noch weitere Aufgaben wie z.B. Debitorenmanagement und Mahnwesen.

Factoring – ein Anglizismus, basierend auf dem lateinischen Wort factura (deutsch: Rechnung)

Debitor – Schuldner aus Lieferungen und Leistungen, basierend auf dem lateinischen Wort debere (deutsch: Schulden)

Factoring einfach erklärt: Das Video

Factoring Funktionen

Finanzierungsfunktion

Unmittelbar nach dem Ankauf der eingereichten Rechnungen stellen wir unseren Kunden bis zu 90 Prozent der Bruttorechnungssumme zur Verfügung. Der verbleibende Betrag dient als Sicherheitseinbehalt für Reklamations- und Skontoabzüge und wird nach Zahlungseingang bei uns bzw. im Falle der Zahlungsunfähigkeit spätestens 150 Tage nach Forderungsfälligkeit an unsere Kunden ausgezahlt.

Delkrederefunktion

CrefoFactoring übernimmt zu 100 Prozent das finanzielle Risiko von Forderungsausfällen der angekauften Rechnungen. Regressansprüche gegenüber unseren Kunden werden nicht erhoben. Mit der Übernahme des Delkredere-Risikos arbeiten wir ausschließlich im „echten“ Factoringverfahren.

Unsere Dienstleistung

Wir entlasten unsere Anschlusskunden im Debitorenmanagement. Die Debitorenbuchhaltung erfolgt mit taggenauem Reporting. Auch das Mahnwesen wird von CrefoFactoring durchgeführt, so dass unsere Kunden von einem professionellem Debitorenmanagement profitieren. CrefoFactoring prüft und informiert regelmäßig über die Kreditwürdigkeit der Debitoren.

Delkredere – basierend auf der italienischen Wortgruppe del credere (deutsch: des Glaubens); das Risiko eines Forderungsausfalls / Forderungsverlust

Delkredererisiko – Forderungsausfallrisiko

Regresslos – Der Käufer einer Forderung kann bei einem Forderungsausfall den Verkäufer der Forderung nicht in Anspruch nehmen.

Der Factoring Prozess

Wer ist am Forderungsverkauf beteiligt? Es gibt drei Beteiligte: der Kreditor (im Bild: Ihr Unternehmen), der Factor (im Bild: CrefoFactoring) und der Debitor (im Bild: Ihr Kunde).

Illustration: Das Factoring-Dreieck

[1] Ihr Unternehmen erbringt eine Dienstleistung bzw. liefert ein Produkt an den Kunden.

[2] Ihr Unternehmen verkauft nach erbrachter Dienstleistung bzw. vollständiger Lieferung die offenen Forderungen an ein Finanzdienstleistungsinstitut – den Factor CrefoFactoring.

[3] Der Factor zahlt innerhalb von 24 Stunden einen Vorschuss von bis zu 90% an Ihr Unternehmen.

[4] Der Factor übernimmt das Debitorenmanagement (Bonitätsprüfung und Bonitätsbewertung, Mahnwesen, etc.). Ihr Kunde zahlt die offenen Forderungen an den Factor.

[5] Der Factor zahlt den Restbetrag, abzüglich Gebühren, etwaiger Skonti, Gutschriften, etc. an Ihr Unternehmen.

Arten von Factoring

Full Service Factoring

Die geläufigste Factoringart im KMU-Bereich (kleine und mittelständische Unternehmen) ist das sogenannte Full Service Factoring. Ein quasi Rundum-Sorglos-Paket mit bis zu 90% Auszahlung innerhalb von 24h, 100% Ausfallschutz und individuellem Debitorenmanagement.

Ausschnittsfactoring

Auch Auswahl-Factoring oder Selektives Factoring genannt. Sie als Unternehmen profitieren von den Vorteilen des Full Service Factoring, verkaufen jedoch nicht den kompletten Forderungsbestand an den Factor, sondern nur einen Teil. Ihr Unternehmen entscheidet vorab, welche Forderungen gegenüber Debitoren an den Factor verkauft werden.

Handwerker Factoring VOB

Handwerksunternehmen und Handwerksbetriebe erfordern beim Factoring spezielle Rahmenbedingungen auf Grundlage der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). Während beim klassischen Factoring Rechnungen erst nach vollständig erbrachter Leistung angekauft werden, können beim Handwerker-Factoring auch Teil- und Abschlagsrechnungen nach Baufortschritt durch den Factor angekauft werden.

Echtes und unechtes Factoring

Bei der Betrachtung der Factoringarten kann man auch zwischen echtem und unechtem Factoring unterscheiden. Dabei beschreibt das echte Factoring die Leistung, bei der der Factor das Delkredererisiko übernimmt. Beim unechten Factoring entfällt also der Ausfallschutz.

CrefoFactoring bietet ausschließlich echtes Factoring an.

Offenes Factoring

Beim offenen Factoring (auch Notification Factoring genannt) wird den Debitoren die Forderungsabtretung angezeigt. Hierzu dienen Kundeninformationen und der Abtretungshinweis auf den Rechnungen. Zahlungen auf die Forderung sind dann mit schuldbefreiender Wirkung nur an das Factoring-Unternehmen möglich.

Stilles Factoring

Im Gegensatz zum offenen Factoring wird beim stillen Factoring der Debitor nicht über die Abtretung und den Forderungsverkauf informiert.

Vor- und Nachteile

Factoring Vorteile

  • Schnelle Liquidität – Hohe Außenstände können zu Liquiditätsengpässen im Unternehmen führen. Dank Factoring verfügt das Unternehmen schnell wieder über Liquidität.
  • Planbare Liquidität – Das Unternehmen erhält Liquidität, selbst wenn der Kunde noch gar nicht gezahlt hat. Das erweitert den finanziellen Spielraum des Unternehmens immens.
  • Schnellere Rückführung von Verbindlichkeiten bei Lieferanten und bessere Verhandlungsmöglichkeiten (Skonto und Einkaufskonditionen).
  • Risikominimierung – Da der Factor das Ausfallrisiko übernimmt, ist das Unternehmen geschützt. Factoring schafft Sicherheit.
  • Arbeitsentlastung – Der Factor übernimmt weitere Aufgaben wie die Debitorenbuchhaltung und das Mahnwesen.
  • Zeitersparnis – Das Unternehmen kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren.
  • Verbessertes Rating – Durch: bessere Zahlungsweise (Skontonutzung) und eine bessere Bilanzstruktur (höhere Eigenkapitalquote).
  • Wachstum – Mit Factoring kann Wachstum umsatzkongruent finanziert werden.
  • Ausweitung des Finanzierungsmix – Es kann eine weitere Finanzierungsquelle unabhängig von Banken erschlossen werden.
  • Keine zusätzlichen Sicherheiten – Factoring erfordert keine banküblichen Sicherheiten.

Factoring Nachteile

  • Nicht jede Factoring-Art ist für jedes Unternehmen und für jede Branche geeignet.
  • Beim Factoring fallen Gebühren an, deren Höhe auf den Strukturdaten des abgewickelten Forderungsvolumens (Umsatz, Stückzahl Rechnungen und Debitoren, Forderungslaufzeiten usw.) basieren. Auch der Arbeitsaufwand und das geschätzte Risiko fließen hier mit ein. Diese Gebühr muss sich für den Unternehmer rechnen, es müssen also genügend Vorteile aus dem Factoring-Procedere generiert werden können.
  • Durch die Einführung des Factoring könnten ggf. Optimierungen bei bestimmten Abläufen im Unternehmen notwendig werden. Diese Anpassungen sind aber auch im Interesse des Unternehmens und generieren Vorteile auch losgelöst vom Factoring.
  • Factoring kann nur angewendet werden, wenn die Forderungen nicht anderweitig abgetreten wurden, z.B. als Kreditsicherheit an die Hausbank (Globalzession).
  • Häufig bindet ein Factoring-Vertrag das Unternehmen für 1 bis 2 Jahre, was natürlich für beide Seiten gilt. Sollte dies nicht gewünscht sein, gilt es, mit dem Anbieter zu verhandeln.

FAQ / Häufig gestellte Fragen

Wann sind Rechnungen für Factoring geeignet?

Rechnungen sind factorabel, wenn die Lieferungen / Leistungen zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung und Einreichung bei CrefoFactoring vollständig und einredefrei erbracht worden sind.

Was bedeutet Einredefreiheit?

Handelsgeschäfte und Dienstverträge sind fast immer factorabel, da der Leistungsnachweis hinsichtlich des rechtlichen Bestehens der Forderung meist unstrittig erbracht werden kann.

Bei Werksverträgen, Projektgeschäften oder auch bei Handwerksleistungen nach den VOB ist die Einredemöglichkeit des Auftraggebers größer, da hier der Erfolg geschuldet wird. Das gleiche gilt für Teil- oder Abschlagszahlungen. Zum Ankauf ist daher in diesen Fällen die Abnahmebestätigung des Debitors unerlässlich.

Wie lange darf die Forderungslaufzeit der Rechnungen sein?

Die Laufzeit der zu verkaufenden Forderungen darf bei Inlandsforderungen und Auslandsforderungen 90 Tage nicht überschreiten.

Was bedeutet die „Andienungspflicht“?

Bei der Andienungspflicht muss der Factoringnehmer alle Rechnungen des für das Factoring benannten Debitors fortlaufend der CrefoFactoring zum Kauf anbieten.

Welchen Einfluss hat die Bonitätseinstufung?

Warenkreditversicherungen und Wirtschaftsauskunfteien wie beispielsweise Creditreform erheben und bewerten die finanzielle sowie wirtschaftliche Stabilität von Unternehmen; dargestellt in Bonitätseinstufungen. Diese Bonitätseinstufungen werden bei der Debitoren-Limitvergabe herangezogen. Auch zur Beurteilung einer möglichen Factoring-Zusammenarbeit wird diese Einstufung eingesetzt.

Wer trägt das Ausfallrisiko beim Factoring?

CrefoFactoring übernimmt für die angekauften Forderungen zu 100 Prozent das Risiko des Zahlungsausfalls (Delkredere-Risiko) eines Debitors (z. B. auf Grund von Insolvenz).

Was ist ein Debitorenlimit?

Innerhalb des Debitorenlimits können Forderungen angekauft werden. Die Vergabe des Debitorenlimits wird auf Basis der genehmigten Limits unserer Warenkreditversicherung und der maximal offenen Posten auf der Debitorenseite vorgenommen.

Wie denken Ihre Debitoren über die Factoring-Zusammenarbeit?

Da Factoring eine akzeptierte, weitverbreitete und intelligente Finanzierungsform gerade für den Mittelstand ist, reagieren Geschäftspartner und Debitoren sehr positiv auf eine Factoring-Zusammenarbeit. Vorbehalte wie „dem Unternehmen geht es schlecht, deswegen bedient es sich des Factorings“ sind widerlegt, da gerade Unternehmen, die Factoring als Finanzierungsinstrument nutzen, eine gute Bonität aufweisen müssen. Auch Verwechslungen von Factoringinstituten mit Inkassounternehmen sind durch stetige Aufklärungsarbeiten weitgehend ausgeräumt.

Was ist ein Sperrbetrag / Sicherheitseinbehalt?

Der Factor stellt seinen Kunden nach dem Ankauf der Rechnungen bis zu 90 Prozent der Bruttorechnungssumme zur Verfügung. Der Sperrbetrag – auch Sicherheitseinbehalt genannt – ist die Differenz. Diese Differenz dient als Einbehalt z. B. für Reklamationen oder Skontoabzüge und wird sofort nach Zahlungseingang bzw. bei Zahlungsunfähigkeit spätestens 150 Tage nach Forderungsfälligkeit ausgezahlt.

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